Deutsch-Französische Agentur für den Austausch in der beruflichen Bildung

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ProTandem bei der Konferenz der deutschen Kultusministerinnen und Kultusminister der Länder und der französischen Rectrices und Recteurs d’Académie

©Cuvée - Die Weberwinzer

ProTandem nahm an der diesjährigen Konferenz der deutschen Kultusministerinnen und Kultusminister der Länder und der französischen Rectrices und Recteurs d’Académie teil. Diese regelmäßig in Deutschland oder in Frankreich stattfindende Konferenz ist eine zentrale Plattform, um gemeinsame Schwerpunkte in der Bildungs- und Berufsbildungspolitik festzulegen und die Kooperation zwischen Deutschland und Frankreich weiter zu stärken. Die Veranstaltung bietet hochrangigen VertreterInnen beider Länder die Möglichkeit, sich über aktuelle Herausforderungen auszutauschen und innovative Bildungsinitiativen zu diskutieren, die eine engere Zusammenarbeit fördern sollen.

Für die französische Seite nehmen die Recteurs und Rectrices d’Académie teil, die höchsten Schulaufsichtsbeamten in Frankreich. Sie sind für die Bildungsaufsicht eines Verwaltungsbezirks, der sogenannten Académie, verantwortlich und besitzen den Rang eines Staatssekretärs. Sie unterstehen direkt dem französischen Bildungsministerium und werden durch den Staatspräsidenten nach vorheriger Auswahl durch den Ministerrat ernannt. Diese Funktion unterscheidet sich maßgeblich von der deutschen Bildungsverwaltung und verdeutlicht die Unterschiede in den Strukturen beider Länder.

Das zentrale Thema der diesjährigen Konferenz lautete „Deutschland und Frankreich: Transformation durch Bildung gemeinsam gestalten“. Dabei wurde besonders auf die Herausforderungen der Digitalisierung und die sich wandelnden Berufsbilder eingegangen. Ein Schwerpunkt lag auf der Nutzung von Künstlicher Intelligenz (KI) und digitalen Tools, um den Spracherwerb zu unterstützen und die berufliche Bildung an neue Anforderungen anzupassen. Zusätzlich wurde die Attraktivität des Lehrerberufs diskutiert, ein zentrales Thema sowohl in Deutschland als auch in Frankreich.

Die Konferenz 2024 steht zudem im Zeichen der EU-Ratsempfehlung zur Lernmobilität „Europa in Bewegung“, die am 13. Mai 2024 verabschiedet wurde. Diese Empfehlung zielt darauf ab, die Lernmobilität von der Ausnahme zur Regel zu machen. Das Ziel ist es, dass bis 2025 mindestens 12 % der Lernenden in der beruflichen Bildung internationale Mobilitätserfahrungen sammeln. Besonderer Fokus wird dabei auf Lehrkräfte und Auszubildende gelegt, die durch Austauschprogramme nicht nur berufliche, sondern auch interkulturelle Kompetenzen erwerben sollen. Diese Empfehlung betont die Notwendigkeit, Mobilitätshindernisse zu überwinden und eine durchlässige, inklusive Bildungslandschaft zu schaffen, in der internationale Lernmobilität fest verankert ist.

ProTandem trägt maßgeblich zur Erreichung dieser Ziele bei. Als eines der bedeutendsten Förderprogramme für die deutsch-französische Mobilität in der beruflichen Bildung bietet ProTandem jährlich etwa 3.000 Teilnehmenden aus über 50 Berufen die Möglichkeit, wertvolle internationale Erfahrungen zu sammeln. Diese Mobilitäten ermöglichen es Auszubildenden und Lehrkräften, die Synergien zwischen Deutschland und Frankreich zu nutzen und Themen wie die Energiewende oder den Klimaschutz aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten. Durch den Einsatz moderner Lernformate wie Hybridaustausche, wird der Spracherwerb gefördert und gleichzeitig digitale Kompetenzen vermittelt. ProTandem setzt dabei auf Programme, die einen niederschwelligen Zugang zur Mobilität bieten und gleichzeitig sprachliche und kulturelle Barrieren abbauen, um interkulturelles Verständnis zu fördern.

Die enge Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Frankreich, wie sie bei dieser deutsch-französischen Konferenz erneut betont wurde, ist ein wichtiger Motor für die Weiterentwicklung der Mobilität in der beruflichen Bildung. ProTandem spielt dabei eine zentrale Rolle, indem es jungen Menschen und Fachkräften die Möglichkeit gibt, über Grenzen hinweg zu lernen und berufliche Kompetenzen zu erweitern. Die deutsch-französische Partnerschaft trägt also zur Gestaltung einer gemeinsamen Bildungszukunft bei, die die Herausforderungen der Transformation durch Bildung bewältigt und die internationale Mobilität in Europa weiter vorantreibt.