Am Berufskolleg Werther Brücke in Wuppertal herrschte im März 2025 großer Jubel: Das Team wurde für sein außergewöhnliches Austauschprojekt mit dem ProTandem-Preis ausgezeichnet – ein verdienter Lohn für viele Jahre Engagement und Herzblut im deutsch-französischen Austausch.
Was zunächst nach Motorenöl und Werkstatt klingt, entpuppt sich schnell als echtes Europa-Erlebnis: Bereits seit 2017 organisiert die Schule regelmäßig Austauschprogramme für Kfz-Auszubildende mit französischen Partnern – seit 2022 in Kooperation mit dem CFA AFORPA aus Saint Maurice bei Paris. Im Zentrum steht dabei ein ganz konkreter Mehrwert für die Teilnehmenden: der Erwerb eines europaweit gültigen Klimasachkundenachweises – also eine Zusatzqualifikation, die beruflich wirklich etwas bringt.
Und genau darum geht es: Mobilität nicht nur als Reise, sondern als Sprungbrett.
„Die Mobilität unserer Auszubildenden öffnet Türen zu neuen beruflichen Perspektiven und stärkt gleichzeitig ihre interkulturelle Kompetenz – das sind Erfahrungen, die ein Leben lang bleiben“, bringt Bildungsgangleiter KFZ Johannes Ulke das Erfolgsrezept auf den Punkt.
Das Projekt ist didaktisch wie organisatorisch durchdacht. In Frankreich erarbeiten die binationalen Tandems die Grundlagen zu Fahrzeugklimaanlagen – gemeinsam, sprachübergreifend, praxisnah. Beim Rückbesuch in Deutschland folgt dann der entscheidende Schritt: Mit Unterstützung der Kfz-Innung Wuppertal, des TÜV und eines durch die TAK (Technische Akademie des Kfz-Gewerbes) zertifizierten Ausbilders legen die Teilnehmenden die Prüfung ab. Danach halten sie ein Zertifikat in Händen, das in ganz Europa anerkannt ist – ein echter Pluspunkt für jeden Ausbildungsbetrieb und für jede Bewerbung.
Aber es geht nicht nur ums Fachliche. Der Austausch lebt von Begegnung, Perspektivwechsel und echtem Miteinander. Unterschiedliche Arbeitskulturen, andere Lehrmethoden, neue Freundschaften – all das prägt die Teilnehmenden tief. Und genau das ist das Ziel von ProTandem: berufliche Bildung europäisch denken.
Schulleiter Matthias Flötotto betont: „So ein Preis ist natürlich eine Bestätigung unserer Arbeit. Deswegen sind wir sehr froh und dankbar, dass ProTandem uns mit diesem Preis ausgezeichnet hat.“
Auch das Netzwerk hinter dem Projekt kann sich sehen lassen: Die Kooperation mit der Handwerkskammer Düsseldorf, den EU-Geschäftsstellen in NRW, der Initiative Berufsbildung ohne Grenzen sowie zahlreichen engagierten Betrieben sorgt dafür, dass der Austausch nicht nur auf dem Papier lebt – sondern in echten Ausbildungswegen, Karrieren und Lebensgeschichten.
„Ich sehe bei meinen Auszubildenden, wie sie durch den Austausch nicht nur fachlich, sondern auch persönlich wachsen und sich auf internationalem Parkett sicher bewegen“, sagt Johannes Ulke. Genau dieses Selbstvertrauen sei es, das heute mehr denn je gebraucht werde – in einer Zeit, in der Europa nicht nur als theoretisches Konstrukt bestehen, sondern in den Herzen und Händen junger Menschen wachsen muss.
ProTandem sagt: Chapeau! Und freut sich auf viele weitere Erfolgsgeschichten aus Wuppertal und Saint Maurice!